Donnerstag, 5. Mai 2011

Rose und Vergißmeinnicht


Rose und Vergißmeinnicht

Blicke auf das Bildchen hier,
Nimme es zum Geschenk von mir,
Sieh´der schönsten Blümchen zwei,
Schau sie an und denk dabei:
Geber dieses Bildchens hier
Meint es sicher gut mir mir;
Doch der Gabe Sinn? Was spricht
Rose und Vergißmeinnicht?
Gottes Kind! So hör´mich an,
Und befolg´die Lehr´fortan.

Rose und Vergißmeinnicht
Bergen weisen Unterricht,
Rose Blumen-Königin
Ist auch Deine Lehrerin
Rot, voll Duft gar lieblich fein,
Ähnlich ihr sollst Du auch sein,
Unter Freunden, Freundinnen,
Fremden und den Deinigen
Zeige, daß Dein Herz noch rein
Blüht und duftet lieblich fein.

Auch das zweite Blümchen spricht
Sinnig, das Vergißmeinnicht.
Unschuld ist ein kostbar Gut,
Dessen Wert ist Christi Blut,
Unschuld führt am gold´nen Band,
Dich hinauf in´s Himmelsland
Dort im ew´gen Gottesglanz!
Harret Dein der Ehrenkranz,
Unverwelkt, unversehrt,
Alles, alles ist er wert.

Sorg, daß diesen Ehrenkranz,
Nicht Versucher raub den Glanz.
Ehrvergess´ne Menschen meid´,
Deren Nähe ja nicht leid´,
Gib dem Schmeichler kein Gehör,
Daß er ja dich nicht betör´,
Weich´Gefahren allzeit aus,
Überall, auch selbst zu Haus
Denk der gute Engel spricht
Überall Vergiß mein nicht!

Blicke nochmal auf das Bild,
Siehst darauf so lieblich mild
Nicht nur klar in gold´nem Licht
Rosen und Vergißmeinnicht,
Wohl auch einen gold´nen Stern,
Leuchtend aus der Himmelsfern´!
Wenn Dein Herz den Mut verlor -
Blick zum Gnadenstern empor,
Denn Maria Jungfrau rein´,
Will auch Deine Mutter sein.

Nun so ruf: O Mutter mein,
Dein für immer will ich sein,
Steh´mir bei in meinem Streit´,
Daß ich siege jederzeit. -
Fleh´zu ihr mit frommen Sinn,
Bleibst du stets dann Siegerin.
Liebe sie stets kindlich rein,
Ewig wirst dann glücklich sein.
Unschuld, Demut und Geduld
Bringen dir Mariens Huld.


Auszug aus Rose und Vergißmeinnicht.
Andenken an die Wallfahrt nach Hardenberg-Neviges um 1903

1 Kommentar:

Danke, dass Du mir was Nettes schreiben willst.